Die Kunst des Brennens
Grundlagen der Alkoholgewinnung Drei unterschiedliche
Arten von Rohstoffen können in einer Alkoholbrennerei zur Spirituosenherstellung zum
Einsatz kommen:
- Alkoholhaltige Rohstoffe wie Trauben, Obstwein, etc.
- Zuckerhaltige Rohstoffe wie Obst, Zuckerrüben, etc.
- Stärkehaltige Rohstoffe wie Kartoffeln, Getreide, etc.
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Diese unterschiedlichen Rohstoffe erfordern spezielle Bearbeitungsverfahren, um aus
ihnen Alkohol zu gewinnen. Am einfachsten ist dies bei den alkoholhaltigen Rohstoffen, bei
denen der Alkohol durch Destillation abgetrnnt wird. Die Destillation ist ein Verfahren,
bei dem der Rohstoff verdampft wird und die Dämpfe über ein Geistrohr abgezogen werden.
Durch Abkühlung werden die Dämpfe verdichtet und schließlich als Destillat wieder
aufgefangen. Im Destillat sind die niedrig siedenden Bestandteile des Ausgangsrohstoffs
enthalten, während die höher siedenden und die nicht flüchtigen Stoffe abgetrennt
werden.
Auf diese Weise wird aus einer Alkohol enthaltenden Flüssigkeit eine alkoholreichere
Flüssigkeit, der Rohbrantwein, gewonnen. Diesen Vorgang nennt man Brennen. Wird der
Rohbrand erneut destilliert, spricht man vom Feinbrand. Als Rektifizieren bezeichnet man
die in einen Zug mehrfach aufeinander folgende Destillation ohne dazwischen liegendes
Auffangen von Destillat. Bei der Rektifikation werden der Vor- und Nachlauf des Destilats
abgeschnitten und der reine Mittellauf zur Weiterverarbeitung gewonnen.
Die Verarbeitung stärkehaltiger Rohstoffe macht einen weiteren Schritt notwendig. Da
Stärke nicht direkt vergäbarist, muss sie während des Maischeprozesses durch Zugabe von
Enzymen zunächst in vergärbaren Zucker umgewandelt werden. Erst dann wird Hefe
zugesetzt. Danach wird vergoren und schließlich destilliert.
Wissenswertes über die Herstellung von Likören
Likör wird aus Wasser, Alkohol und Zucker hergestellt. Das sind alle Gemeinsamkeiten
der Liköre.
Für den eigentlichen Unterschied sorgen die Zutaten. Um den gewünschten Geschmack zu
erreichen, dürfen Liköre Rahm, Milch oder Milcherzeugnisse, Obst und natürliche
Aromastoffe bzw. Aromaextrakte zugefügt werden, sowie Eigelb für Eierliköre.
Der für Liköre verwendete Alkohol kann aus Neutral- oder Sortenalkohol genommen
werden. Bei einigen Likörarten wird der Brand des geschmackstragenden Rohstoffes (z.B.
Kirschwasser im Kirschlikör) zur Aromaabrundung zugesetzt.
Die Ausgangsbasis für viele Liköre ist der sogenannte Grundlikör. Dieser wird aus
Alkohol, Wasser, Zucker und Sirupen hergestellt und anschließend mit geschmackstragenden
Zutaten wie zum Beispiel Fruchtsaft vermischt. Der Alkoholgehalt variiert von Likör zu
Likör und liegt bei den klassischen Fruchtlikören in der Regel bei 20 bis 30% vol.
Alkohol.
Kräuterliköre hingegen weisen einen höheren Alkoholgehalt von 30 bis 40% vol.
Alkohol auf.
Den geringsten Alkoholgehalt findet man bei den Creamlikören, die zumeist weniger als
20% vol. Alkohol enthalten. |